Donnerstag, 26. Februar 2009

27. Februar, Tag 18: Abel Tasman National Park

Ich sollte öfter eine Segeltour machen. Bisher war immer schönes Wetter, wenn ich segeln gegangen bin. Egal, ich fang' mal vorne an. Nach einer sehr erholsamen Nacht im von mir gestern abend noch neu eingerichteten Zimmer (es ist mir ein Rätsel, wie man den einzigen Tisch schräg gegenüber von der einzigen, über dem Bett angebrachten, Steckdose aufstellen kann) begann ich den Tag mit einer ausgiebigen Dusche. Anschließend ging's dann um kurz vor neun mit dem Auto in Richtung Kaiteriteri. Unterwegs gab's dann ein paar Kekse zum Frühstück.

Um halb zehn hatte ich dann mein Auto zweimal umgeparkt (erst stand ich am falschen Ende vom Strand und dann in der Kurzparkzone) und war pünktlich am Bus des Veranstalters meiner heutigen Tour durch den Abel Tasman National Park. Die Tour startete eine Viertelstunde später natürlich nicht mit dem Bus, sondern mir einem, wie es so schön hieß, High-Performance-Katamaran. Sah sehr gemütlich aus, und die zehn Passagiere hatten ausreichend Platz, es sich bequem zu machen.

Es war übrigens wieder erstaunlich frisch heute morgen, im Auto mußte ich erstmal die Klimaanlage aus und die Heizung einschalten. Auf dem Katamaran war's erst nicht viel wärmer, aber nach ein paar Minuten kam die Sonne raus und die Temperaturen stiegen schnell in den T-Shirt-Bereich. Nach einer Weile kam dann sogar etwas Wind auf und wir konnten ein paar Kilometer segeln. Mit einem knatternden Motor macht so eine Segeltour halt auch nur halb so viel Spaß.

Der Abel Tasman National Park ist der meistfrequentierte Park in Neuseeland. Die meisten Besucher laufen den Coast Track oder Teile davon. Um zu den einzelnen Inseln zu gelangen, muß man dann aber doch auf's Boot umsteigen. Unsere Tour führte vorbei am Split Apple Rock, einer Gesteinsformation, die an einen gespaltenen Apfel erinnert. Oder eben ein anderes rundes gespaltenes Etwas. Da hier im Umkreis aber vermehrt Äpfel angebaut werden, war dies wohl die erste Assoziation.

Weiter ging es durch verschiedene Buchten und vorbei an Adele Island, einer Insel der Vögel, auf der es, wie ursprünglich in ganz Neuseeland, keine Tiere gibt, die den Vögeln gefährlich werden können. Es ist schon faszinierend, wenn man an dieser Insel vorbeifährt, und den vielstimmigen und lauten Gesang der Vögel hört. Dazu gab's Kekse und Kaffee aus der Bordküche. Nach etwa drei Stunden Fahrt sind wir dann in Anchorage an Land gegangen und haben unser Lunchpaket (lecker belegte Brote, Kuchen und - klar - einen Apfel) vertilgt.

Als ich mit Essen fertig war, hatten wir noch eine halbe Stunde, bis wir wieder an Bord sein sollten. Ich habe zufällig gesehen, dass die Te Pukatea Bay gleich um die Ecke liegt. Laut Ausschilderung ein 60-Minuten-Trip. Schafft man aber auch mit Fotokram locker in 25 Minuten. Also genügend Zeit, um auf dem Rückweg am Strand noch schnell ein paar Oystercatcher zu knipsen.

Weiter ging's dann mit dem Katamaran zur Pinnacle Island, an der es einige Seehunde zu sehen gab. In Anchorage kamen übrigens deutlich mehr Leute an Bord, als gegangen sind (man konnte den Trip auch nur zur Hälfte buchen und entweder Hin- oder Rückfahrt mitmachen), so dass es einigermaßen eng wurde. Trotzdem konnte man es sich noch gemütlich machen und die Sonne genießen, während wir bei leichtem Wind zurückgesegelt sind. Einige der Zwischenstationen haben wir dann für die neu an Bord gekommenen noch ein zweites Mal angesteuert. Sehr angenehm, denn gerade beim Split Apple Rock waren die Lichtverhältnisse nun deutlich besser.

Gegen halb fünf liefen wir dann wieder in Kaiteriteri ein. Ein sehr gelungener Trip und deutlich entspannender, als den ganzen Tag Auto zu fahren. Aber das kommt ja bald wieder. Ich habe dann noch beim Veranstalter meiner morgigen Tour angerufen, um - wie gewünscht - meine Buchung zu bestätigen. Leider sieht das Wetter (irgendwie schreib' ich laufend was über's Wetter - wie langweilig) wohl morgen nicht so gut aus, so dass die Möglichkeit besteht, dass die Tour nicht stattfinden kann. Ich werde mich also mal überraschen lassen. Im Zweifelsfall hänge ich dann morgen in einem 250-Seelen-Kaff fest und muß mir irgendwie die Zeit vertreiben.

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