Sonntag, 22. Februar 2009

21. Februar, Tag 12: Wai-O-Tapu

Unterkunft: Cactus Jacks (**)

Auweia, was für eine Nacht. Ich glaube, bis mindestens um zwei Uhr sind Leute auf dem Flur umhergeeiert. Erstaunlich, dass ich trotzdem schon um 7 wieder aus dem Haus bin und jetzt (um kurz vor Mitternacht) noch wach. Ich habe daher beschlossen, noch eine kleine Bewertung der Unterkünfte der vergangenen Nacht mit ins Blog aufzunehmen. Um mir noch Spielraum nach Unten zu lassen, bekommt der gute Cactus Jack mal zwei von fünf Sternen.

Als erstes bin ich heute morgen nochmal zum Zenbu-Hotspot gefahren, um E-Mails zu checken und etwas zu kommunizieren. Gleich danach ging's ins Wai-O-Tapu Geothermal Wonderland, an dem ich gestern schon vorbei gefahren war. Ach ja, das Wetter war geradezu perfekt heute morgen, sonnig mit ein paar Wolken. Als ich ankam, wurde der Park gerade geöffnet.

Nun, was soll ich sagen. Der Park ist wirklich sehenswert, die Farben, Formen und Geräusche sind einfach unglaublich. Wenn da nicht dieser erbärmlich Gestank wäre. Dagegen ist die Luft in Rotorua die reinste Meeresbrise. Nach ein paar Minuten war mich wirklich schlecht. An Essen war nicht zu denken, auch wenn es vielleicht gegen die aufkeimende Übelkeit geholfen hätte. Zum Glück fand um kurz nach zehn der Ausbruch des Lady Knox Geysirs statt und um dort hin zu kommen, mußte man den Park kurzzeitig verlassen.

Also rollte um kurz vor zehn eine Autolawine in Richtung Geysir, und ich konnte auf der Fahrt einen Apfel und einen Müsliriegel futtern. Ebenfalls ein interessantes Schauspiel, dieser Geysir. Nur leider ebenso übelriechend, wie der Rest des Parks. Insgesamt war ich knappe vier Stunden dort und hatte danach ordentlich Kopfschmerzen. Keine Ahnung, wie das Personal das aushält.

Just in dem Moment, als ich den Park verließ, begann es - jawohl - zu regnen. Was war ich froh, dass ich heute nichts mehr machen wollte, außer Auto fahren. Nun gut, eventuell hätte ich bei gutem Wetter den Lake Waikareiti Track vorgezogen, den ich morgen machen wollte. Also auf in Richtung Tuai. Ich erinnerte mich allerdings, dass mir gesagt wurde, ich solle mir doch etwas zu essen mit nach Tuai bringen, da es dort keine Läden gibt. Gesagt, getan: Ich bin noch kurz zum Pak 'n Save, quasi dem neuseeländischen real,-, und habe mir einen Sandwichbaukasten und ein paar Kekse gekauft.

Tuai liegt in der Nähe des Lake Waikaremoana mitten im Te Urewera National Park. Von Rotorua aus kommt man da am schnellsten über den alten State Highway 38 hin. Und der ist ein echtes Abenteuer für sich und hat mich fast den gesamten Nachmittag beschäftigt. Das heutige Bild zeigt übrigens besagten State Highway 38 an einer Stelle, an der er noch recht gut in Schuß ist. Und ja, das sind schon beide Spuren auf dem Bild. Bei Regen ist die Strecke gleich doppelt interessant.

In den drei Stunden, die ich für die etwa 100 km SH38 gebraucht habe (zum einen, da sich mir wieder mal jede Menge Motive in den Weg gestellt haben, zum anderen, weil man selten schneller als 40 km/h fahren kann), sind mir weniger als 10 Autos entgegen gekommen. Die Gegend war trotz Regen wieder mal einfach toll, kein Wunder, der Highway liegt ja fast komplett im Te Urewera Park. Am Anfang kam es mir noch seltsam vor, daß hier plötzlich mal Pferde auf der Straße stehen umd am Straßenrand Gras futtern, aber man gewöhnt sich schnell an sowas. Lediglich Schafe gab's mal wieder keine.

Bergauf, bergab, vorbei an Flüssen, Wäldern, Seen und Wasserfällen, näherte ich mich Meter um Meter meinem Ziel. Das schöne war, dass man aufgrund des Verkehraufkommens durchaus auch mal den Rückwärtsgang benutzen konnte, wenn man mal wieder an einem Fotomotiv vorbeigefahren war (an Wenden war hier nämlich nicht zu denken). Alles in allem eine Er"fahr"ung, die man durchaus mal gemacht haben sollte. Gegen 19 Uhr war ich dann in Tuai an der Lake Whakamarino Lodge und fand lediglich ein Schild vor, ich möge doch bitte die angegeben Nummer anrufen, dann würde jemand kommen. In der Tat, es kam dann auch binnen weniger Minuten jemand.

Kurz darauf gab es dann einen phänomenalen Regenbogen direkt über dem See vor der Lodge. Den mußte ich natürlich wieder knipsen, und so kam ich mit zwei sehr netten Australiern ins Gespräch, die mich dann auch prompt zum Abendessen eingeladen haben. Es gab Salat, Reis und Fisch, alles sehr lecker. Danach haben wir dann noch ein wenig in meinen Bilder gestöbert.

Quasi als krönenden Abschluß wollte ich dann noch einen kurzen Spaziergang am See in sternenklarer Nacht machen. Leider hab' ich vor lauter Vorfreude natürlich statt dem Zimmerschlüssel den Autoschlüssel mitgenommen. Zack, Türe zu, ich draußen, Schlüssel drin. Und natürlich keiner mehr an der Rezeption, um zehn Uhr abends. Also mit großem schlechten Gewissen die Nummer gewählt, die an der Rezeption lag, und mein Problem geschildert. Netterweise kam dann nochmal jemand mit dem Generalschlüssel vorbeigefahren.

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