Dienstag, 17. Februar 2009

14. Februar, Tag 5: Bay of Islands

Was für ein Tag! Oder besser: was für eine Nacht! Kaum ist man aus Auckland draußen, kostet die Übernachtung nur noch die Hälfte und man schläft mindestens doppelt so gut. Nachdem ich ja gestern abend noch am Strand ein wenig den Sternenhimmel bewundern konnte (und leider feststellen musste, dass ich mich am Südsternhimmel kaum auskenne), einen kopfstehenden Orion fotografiert habe und mich danach noch bis kurz vor Mitternacht im Internet getummelt habe (letzte Gelegenheit für eine ganze Weile), bin ich heute morgen um halb acht putzmunter aufgewacht. Kurz bei Cap'n Bob's ausgecheckt und dann zu Fuß auf zur Fähre nach Russell.

In Russell ging es dann auf eine ganztägige Segeltour mit einem der R. Tucker Thompson. Das Wetter war, entgegen dem Wetterbericht, spitze. Über ein paar Wolken ärgere ich mich seit meinem Sonnenbrand nicht mehr, Neuseeland, oder besser Aotearoa, heißt ja nebenbei auch Land der langen, weißen Wolke. Die vierköpfige Besatzung hat sich für die an Bord anfallenden Arbeiten mehrfach Unterstützung bei den Gästen geholt. Vom Setzen der Segel bis zum (etwas weniger spannenden) Aufwickeln der Seile war alles dabei. Bei dem Angebot der Crew, hoch auf den Mast zu klettern, konnte ich natürlich nicht widerstehen. Wow, was für eine Aussicht! Wenn wir nicht kurz darauf unseren Zwischenstopp auf einer kleinen Insel eingelegt hätten, wäre ich sicher noch deutlich länger als ein Viertelstündchen da oben geblieben.

Inseln gibt's in der Bay of Islands natürlich wie Sand am Meer, aber unsere Insel war bestimmt besonders schön. Zumindest konnte man dort ein einen schönen grünen Hügel besteigen und gleich nochmal eine wunderschöne Aussicht geniessen. Während wir es uns also an Land haben gut gehen lassen, hat der Kombüsenchef an Bord ein extrem leckeres Mittagessen gezaubert. Damit war dann auch die steife Brise, die uns auf der Rückfahrt plötzlich um die Ohren wehte, leichter zu ertragen. Der sechs Stunden lange Trip hat richtig Spaß gemacht und war sehr entspannend.

Wieder in Paihia angekommen ging es dann gleich mit dem Auto weiter Richtung Kaitaia. Etwa hundert Kilometer sind das, aber ich habe fast zwei Stunden gebraucht. Zum einen, weil ich ja was von der - wieder einmal wunderschönen - Gegend sehen möchte, zum anderen, weil es wieder einige Serpentinen gab, die einfach nicht mit mehr als 30 km/h zu fahren sind. Ach ja, ans im Linksverkehr fahren habe ich mich mittlerweile gut gewöhnt. Problematischer ist der Linksverkehr als Fußgänger. Irgendwie guckt man instiktiv bei Überqueren der Straße in die falsche Richtung.

Kaitaia selbst ist eigentlich wenig spannend. Wenn von hier aus nicht die ganzen Touren Richtung Cape Reinga starten würden, wüßte ich nicht, was einen hierher ziehen sollte. Aber uninteressant war's heute trotzdem nicht: hier habe ich die erste Kiwi-Katze gesehen (eine hübsche Schwarze), es gab einen Feuerwehreinsatz inklusive Alarm und ich war zum ersten Mal bei KFC essen. A propos Essen: Ich kann gut verstehen, dass man nach den Nutri Grains hier unten süchtig werden kann. Von der Variante in Riegelform mit Honig und Schokolade habe ich schon mehrere Packungen im Auto liegen.

3 Kommentare:

  1. Gaaaanz schlimm wird's mit der Nutri-Grains-Sucht erst, wenn man wieder zu Hause ist! Echt schade, daß es die Dinger nicht auch in Deutschland gibt. Aber deswegen schickt man ja auch Freunde ans andere Ende der Welt, damit sie für Nachschub sorgen ;-)

    LG und noch viel Spaß in NZ
    Marc und Bine

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  2. Hallo, weißt Du denn wie hoch der Mast von dem Srgelschiff war?

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  3. Nach der Skizze des Schiffs müßte der Mast eine Höhe von knapp 20 Metern haben, und klettern konnte man etwa 3/4 des Masts, also war ich in etwa 15 Meter über Deck bzw. noch 2 Meter mehr über Wasser. Allerdings alles grobe Schätzungen.

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