Dienstag, 17. Februar 2009

16. Februar, Tag 7: Auf nach Raglan

Man kann es nicht anders sagen: Der Abschied von Omapere ist uns wirklich schwer gefallen. Die beste Unterkunft bisher, ein erstklassiges Frühstück nach einem Spaziergang alleine am Strand, der barfuß in einer halben Minute zu erreichen ist. Und bevor man mit dem Auto aus dem Ort raus ist, gibt's dann auch nochmal eines der netten "Scenic View" Schilder, denen man natürlich folgen muß. Trotz des relativ schlechten Wetters - die Sonne ließ sich praktisch nicht blicken - definitiv einer der schönsten Orte bisher.

Aber vor uns lagen an diesem Tag noch 450 Kilometer und ein Naturpark. Nach einem relativ kurzen Stück kamen wir dann an einer weiteren Sehenswürdigkeit vorbei: Dem "Gott des Waldes", oder auch Tāne Mahuta. Der größte Kauri-Baum in Neuseeland. Was für ein Monster. Da mußte ich dann doch nochmal zurück zum Auto und meine Panoramaausrüstung holen.

Als nächstes ging es dann planmäßig in den Trounson Kauri Park. Der Weg dortin glich allerdings mehr einer Rally, denn es ging mehrere Kilometer über eine unbefestigte, kurvige Straße. Der Weg durch den Kauri Park war mit 45 Minuten angegeben, das hätte auch locker gereicht, aber wenn zwei Leute fotografieren, kann man die Zeit gerne verdoppeln.

Am frühen Nachmittag habe ich dann auf der Strecke eine italienische Bäckerei gesehen: Prima, Essen. Also, geparkt, hin: Montags Ruhetag. Das ist ja wie bei uns. Nun ja, um die Ecke war ja noch ein richtiger Italiener. Wir haben also beschlossen, uns jeder eine Pizza zu bestellen. Ein beinahe fataler Fehler, wie sich später noch herausstellen sollte.

Der gute Pizzabäcker mußte nämlich anscheinend erst noch seinen Ofen anheizen und den Teig ansetzen, so dass wir erst nach einer Stunde weiterfahren konnten. Die Pizza selbst war, nun ja, interessant. Der Teig war eher dick und relativ süß, der Belag spärlich. Dafür gab's Preise wie in Deutschland. Alles in allem wären wir wohl besser weiter gefahren.

Danach mußten wir uns nochmal durch Auckland quälen, das Wetter wurde immer schlechter, es begann schließlich stellenweise zu regnen. Die Uhr lief auch gegen uns, denn wir wollten ja nach dem Einchecken in Raglan noch zu den Bridal Veil Wasserfällen. Wir mußten allerdings unterwegs doch noch ein paar Mal zum fotografieren anhalten. Bei einem dieser Zwischenstopps haben wir dann auch noch ein totes Schwein am Straßenrand entdeckt. Die Fliegen fanden's lecker.

Kurz vor 19:00 hatten wir Raglan schließlich erreicht, haben uns schnell im Backpacker angemeldet (natürlich gab's mal wieder keine freien Betten mehr, aber ich war prakischerweise auch hier in einem Twin Room eingebucht, so daß wir uns zum zweiten Mal ein Zimmer geteilt haben), und sind gleich wieder ins Auto und zu den Bridal Veil Falls. Unterwegs noch schnell den GPSr nach der Sonnenuntergangszeit gefragt: 20:18. Genug Zeit also, um noch was von den Fällen zu sehen.

Der Wasserfall ist wirklich schön, und auch das Wetter wurde langsam aber sicher besser. Leider konnte man nicht bis ganz unten an den Wasserfall, der Weg war wegen Überarbeitung gesperrt. Also wieder nach oben, und da färbte sich langsam der Horizont rötlich. Sonnenuntergangsstimmung. Mmmmh. Raglan liegt doch am Meer... Wann sollte die Sonne untergehen? Es war 19:55, nach Raglan zurück 20 Kilometer. In Deutschland kein Problem, aber hier unten kommt man nur selten mit mehr als 70 km/h voran. Also auf dem Rückweg mal wieder eine kleine Rally, und um 20:16 waren wir tatsächlich zurück am Backpacker, der praktischerweise direkt am Strand liegt. Raus aus dem Auto, Fotosachen gepackt, und geknipst, was die Kamera hergibt. In 5 Minuten immerhin knappe 200 Bilder. Nach dem ganzen Stress haben wir dann noch einen kleinen Videoabend auf unserem Zimmer gemacht: Natürlich ein Film über Neuseeland.

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