Donnerstag, 12. März 2009

12. März, Tag 31: Aoraki National Park

Endlich hatte ich mal wieder einen Tag, an dem ich nicht 200 Kilometer oder mehr fahren mußte. Also habe ich fast den ganzen Tag mit Laufen verbracht. Dazu bin ich morgens um kurz vor acht in den Aoraki National Park gefahren. Vorbei am Lake Pukaki, der mich mit seinem völlig abgefahrenen Blau schon morgens fasziniert hat, hin zu den vielen Gipfeln, über denen der Mount Cook ragt. Tolle Kulisse, zumal es heute - endlich - einmal nicht nach Regen aussieht.

Zum Aufwärmen habe ich mir nach einem kurzen Abstecher ins Besucherzentrum des Department of Conservation den Kea Point Track vorgenommen. Leider gab's auch hier mal wieder keinen Kea zu sehen, dafür hatte man aber einen hervorragenden Blick auf den Mount Cook und das Tal, durch das sich der Mueller-Gletscher zog. Als nächstes ging es dann auf den längeren Hooker Valley Track, der durch das Tal des Hooker-Gletscher hoch zum Hooker Lake führt.

An dieser Stelle muß ich endlich einmal Rémy erwähnen, der mir auf dem Track entgegen kam. Ich bin ihm nämlich hier nicht zum ersten Mal begegnet, sondern während meiner gesamten Reise zum vierten Mal. Und zwar an völlig unterschiedlichen Orten auf beiden Inseln. Das erste Mal am 14. Februar an Bord der R. Tucker Thompson, danach am 21. Februar im Wai-O-Tapu Thermalpark, dann am 3. März am Fuße des Franz-Josef-Gletschers und eben heute auf dem Hooker Valley Track. Und nein, wir haben uns nicht verabredet und kannten auch nicht die Route des jeweils anderen. Es hat sich aber herausgestellt, dass wir auf relativ ähnlichen Routen unterwegs waren. Trotzdem ist ein Sechser im Lotto wohl wahrscheinlicher, als dass sich zwei Leute in vier Wochen jeweils hunderte von Kilometern entfernt viermal begegnen. Wenigstens haben wir dann heute endlich mal unsere E-Mail-Adressen ausgetauscht.

Weiter ging's also in Richtung Hooker Lake. Hier machte ich dann in Gegenwart einer Schulklasse eine kleine Frühstückspause. Seit zwei Tagen hatte ich in Anbetracht der Temperaturen übrigens meine Thermoskanne in Betrieb, von der ich schon dachte, ich hätte sie umsonst mitgenommen. Aber heute war es schon wieder etwas wärmer und - viel wichtiger - fast windstill. Nacheinander begannen die Kinder aus der Klasse, die auf dem See treibenden kleinen Eisberge mit Steinen zu bewerfen. Natürlich mit der entsprechenden akustischen Untermalung. Die Eisberge sind Stücke des Hooker-Gletschers, der sich auf der anderen Seite des Sees befindet.

Nachdem ich gegen halb vier wieder zurück am Auto war, fuhr ich noch kurz in Richtung Tasman-Gletscher, um dort zum Abschluß noch ein paar Mini-Walks zu machen. Hier gab es unter anderem die Blue Lakes, die allerdings ziemlich grün waren, und den Tasman Lake, in dem Stücke des Tasman-Gletschers trieben. Diese waren jedoch teilweise deutlich größer als die Stücke im Hooker Lake.

Gegen 18 Uhr war ich dann wieder im Motel und habe erstmal sechs Wasserflaschen verschenkt, die ich noch übrig hatte. Bei Temperaturen nahe dem Gefrierpunkt braucht man nunmal nicht so viel Wasser, wie bei 30 Grad im Schatten. A propos, der gute Mann von der Rezeption, dem ich das Wasser vermacht hatte, meinte, dass es noch im Dezember hier in Twizel furchtbar heiß gewesen wäre, bis zu 35 Grad. Schade, da hatte der Sommer wohl schon sein ganzes Pulver verschossen.

Den Rest des Abends habe ich damit verbracht, den ganzen Kram aus meinem Auto wieder in meine beiden Koffer zu packen. Oder besser: ich habe versucht, den ganzen Kram in die Koffer zu packen. Gelungen ist es mir noch nicht. Da darf ich wohl morgen früh noch ein wenig optimieren.

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